Erfolgsgeschichte: Anerkannte Hebamme zwischen Mark und München

Olena Dementev lebt und arbeitet seit mehr als 20 Jahren als Spätaussiedlerin in Deutschland. Nur: ihren eigentlichen Beruf als Hebamme hat sie seitdem nicht ausgeübt. Nach langem Überlegen entschloss sie sich, das Anerkennungsverfahren für ihren ukrainischen Abschluss zu durchlaufen. Die IQ Servicestelle begleitet. qualifiziert. anerkannt. hat sie auf ihrem erfolgreichen Weg begleitet.

(c) privat

Ich habe den Beruf der Hebamme in der Ukraine erlernt. Damals dachte ich, dass dieser Beruf mir verschiedene Wege zur Arbeitsmöglichkeit eröffnen würde (bei uns kann man als Hebamme in allen medizinischen Einrichtungen arbeiten). Dann bin ich als Spätaussiedlerin nach Deutschland ausgewandert. Sofort versuchte ich, mein Diplom anerkennen zu lassen, aber mit meinen Deutschkenntnissen war das nicht möglich. Dann bekam ich mein Kind und fand eine andere Tätigkeit. Aber jedes Mal, wenn ich Arztpraxen oder Krankenhäuser besuchte, fühlte ich mich weiterhin zur Medizin hingezogen und fragte mich, warum ich meinen Beruf nicht ausübe.

Nach 20 Jahren habe ich es schließlich gewagt. Ich recherchierte im Internet, was ich jetzt tun könnte, und so fand ich den Weg zur IQ Servicestelle. Dort wurde ich tatkräftig unterstützt. Das Ziel war von vornherein meine Berufsanerkennung. Doch, der Weg war noch lang. Wusste ich mal nicht weiter oder verlor die Hoffnung, stärkte die IQ Servicestelle meine Zuversicht. Die IQ-Servicestelle hielt den Kontakt mit den Behörden, insbesondere dem für die Anerkennung zuständigen Landesgesundheitsamt in Potsdam. 

Es gab vier besonders schwierige Punkte auf meinem Weg:

1. Alle erforderlichen Dokumente zu sammeln, was fast ein Jahr gedauert hat.

2. Eine geeignete Schule zu finden.

3. Einen Praktikumsplatz im Kreißsaal zu finden.

4. Mich selbst zu motivieren, wenn nicht alles sofort geklappt hat.

Doch nun zum schönsten Teil. Die Hebammenschule war nicht einfach, aber sehr interessant und hilfreich. Mit dem Deutschverständnis hatte ich keine Probleme, die Dozenten haben sich sehr viel Mühe gegeben. Ein großer Teil der Ausbildung fand online statt, sodass ich die theoretischen Teile gut mit der Praxis kombinieren konnte. Da ich in Brandenburg wohne und die Schule in München war, war dies sehr praktisch.

Den Beruf der Hebamme habe ich erst hier in Deutschland in seiner ganzen Schönheit verstanden. Es ist wundervoll, wie man hier die werdenden Mütter unterstützen kann, das ist einfach schön. Ich habe tolle Kolleginnen, die mir immer helfen. Ich gehe sehr gern zur Arbeit und bin glücklich. Ich arbeite im Kreißsaal in einer Klinik, die auch eine Wochenbettstation hat, und helfe dort oft aus. Der Job bietet viel Abwechslung! Wir haben nette Schwestern und Ärzte. Ich fühle mich jetzt viel selbstbewusster und sicherer. Ein großer Teil von allem, was ich erreicht habe, ist den Menschen der IQ Servicestelle zu verdanken.

Anerkennungsbegleitung durch IQ-Servicestelle

Besondere Herausforderung für die IQ Servicestelle war es, für die Berufsanerkennung von Olena Dementev eine passende Hebammenschule und einen Praktikumsplatz zu finden, sowie schließlich die Reisekosten abzusichern.

Die IQ Servicestelle – begleitet. qualifiziert. anerkannt. begleitet Menschen bei der Anerkennung reglementierter Berufe im Land Brandenburg. (Gesundheitsfach-, akademische Heil- und soziale Ausbildungsberufe)

Für die Teilnahme an der für das Land angebotenen Qualifizierungsmaßnahme (Anpassungslehrgang) fehlte Olena Dementev im Herbst 2023 der erforderliche Praktikumsplatz auf einer Geburtenstation. 

Mit dem Anspruch, nicht ein weiteres Jahr bis zum Qualifizierungsstart verstreichen zu lassen, sondierte die IQ Servicestelle bundesweit alternative Angebote für Geburtshelfende aus dem Ausland.

In München fand sich ein für Bayern konzipierter Anpassungslehrgang. Die KSH - Katholische Stiftungshochschule bietet dort die Maßnahme im Rahmen des IQ Netzwerks zur kostenlosen Teilnahme an. (ESF-Mittel) Nach Vermittlung und Austausch mit dem Landesgesundheitsamt (LAVG) erreichte die IQ Servicestelle eine Zulassung für Anerkennungsuchende aus der Mark. 

Anreise und Übernachtung am Schulstandort München hätte Olena Dementev nicht allein bestreiten können. Aus projekteigenen Mitteln ermöglichte die IQ Servicestelle ihr die ersten Fahrten nach und Übernachtungen in München und konnte so den Einstieg in den Anpassungslehrgang anbahnen. Nach weiteren Konsultationen, angestoßen durch IQ Servicestelle, wurden die Reisekosten durch den bundesweit angebotenen Anerkennungszuschuss des Bundesinstituts für Berufsbildung abgedeckt.

Nach gemeinsamen Anstrengungen fand Olena Dementev auch einen Praktikumsplatz auf einer Geburtenstation im Land Brandenburg. Im Verlauf ihrer Qualifizierung stellte das Haus sie schließlich auch ein. Im Herbst 2024 schloss Olena Dementev ihren Anpassungslehrgang erfolgreich ab! 

Wie gelingt die Qualifizierung zur Berufsanerkennung? 

Mit fortlaufendem Schnittstellenmanagement zwischen allen Beteiligten sichert die IQ-Servicestelle die Berufsanerkennung im Land Brandenburg. Sie sucht in Abstimmung mit dem Landesgesundheitsamt und den Bildungsträgern eine geeignete Qualifizierungsmaßnahme. Zudem gilt es, einen passenden Praktikumsplatz/ Arbeitgeber zu finden. Die IQ-Servicestelle prüft und sichert schließlich die Finanzierung der individuellen Teilnahme. 


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Das Förderprogramm IQ – Integration durch Qualifizierung wird durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert und vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge administriert. Partner in der Umsetzung sind das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Bundesagentur für Arbeit.